Beim Herstellen von Figuren aus Dekorationsbeton arbeitet man oft mit demselben ‚Grundrezept‘: Man beginnt mit einer Grundfigur, z. B. aus Styropor (Isolierplatten aus Styrolit), die zunächst eine Schicht Dekorationsbeton mit Fasern erhält – das sogenannte Konstruktionsschicht. Nachdem diese erste Schicht nach 24 Stunden getrocknet ist, trägt man die nächste Schicht Dekorationsbeton auf, in der alle Details ausgearbeitet werden – das nennen wir die Dekorationsschicht. Sobald die Figur getrocknet ist, kann sie mit Colour Fix und Farbpigmenten bemalt werden.
Wenn Sie Lust auf noch mehr Details sowie nützliche Tipps und Tricks haben, lesen Sie unten, wie wir eine Schildkröte aus Dekorationsbeton gebaut haben.
Materialverbrauch:
- Ca. 27 kg Knetbeton
- 15 g Fasern
- 1 x Isolierplatte mit einer Stärke von 10 cm, B: 60 cm, L: 120 cm (erhältlich in verschiedenen Baumärkten)
- PU-Schaum zum Verkleben der Styroporstücke (erhältlich in verschiedenen Baumärkten)
- Colour Fix (hoch angesetzt wurden etwa 1/2 Liter verwendet)
- Grünes Naturfarbpigment
- Schwarzes Naturfarbpigment
- Weißes Naturfarbpigment
- Braunes Naturfarbpigment
- Gelbes Naturfarbpigment
- Gelbes PRO-Pigment
Bei allen Farbpigmenten wurden weniger als 100 ml verwendet. Am meisten wurden Grün und Braun verwendet.
Werkzeug:
- Heißmesser (zum Schneiden von Styropor)
- Eimer zum Anmischen von Beton
- Rührwerk mit Quirl zum Betonmischen
- Gummihandschuhe
- Diverse Besen
- Stahlbürste
- Konturwerkzeug
- Modellierwerkzeug
- Pinsel
- Schwamm
- Kleine Behälter zum Anmischen von Farbe
Und jetzt zum Spaß – lassen Sie uns eine Schildkröte bauen
Beginnen Sie damit, Ihre Styroporplatte in 3 gleich große Teile zu schneiden.
Sie können das Styropor mit Isoliermesser, Heißmesser, Heißluftföhn, Bastelmesser u. Ä. bearbeiten, aber am einfachsten ist zweifellos das Heißmesser.
Kleben Sie anschließend Ihre Platten mit PU-Schaum zusammen. Befeuchten Sie das Styropor gerne vorher, da PU-Schaum beim Kontakt mit Feuchtigkeit in der Luft trocknet. Durch das Hinzufügen von etwas zusätzlichem Wasser trocknet er daher etwas schneller.
Da PU-Schaum ziemlich klebrig ist, ist es wichtig, Gummihandschuhe zu tragen und darauf zu achten, dass er nicht auf die Kleidung gelangt.
Sie können die Platten problemlos nur in der Mitte miteinander verkleben. Tatsächlich ist es von Vorteil, wenn Sie später die Schildkröte aus dem Block herausschneiden, möglichst wenig in den PU-Schaum schneiden zu müssen.
Schneiden Sie nun die Ecken ab und runden Sie den Block, bis er anfängt, Form anzunehmen und einer Schildkröte zu ähneln. Sie können einen Filzstift verwenden, um die groben Konturen vor dem Schneiden aufzuzeichnen.
Achten Sie darauf, genügend Abstand zwischen den Beinen, dem Kopf und dem Schwanz der Schildkröte zu lassen, da auf die gesamte Oberfläche etwa 2 cm Beton aufgetragen werden. Zu enge Zwischenräume könnten daher vollständig verschwinden.
Wenn die Grundfigur fertig ist, können Sie sofort die erste Schicht Beton auftragen. Denken Sie daran, beim Arbeiten mit Beton Handschuhe zu tragen.
Rechnen Sie mit ca. 1 Liter Wasser auf 5 kg Beton. Außerdem wird dieser Betonschicht Faser zugesetzt. Die Faser erhöht die Zugfestigkeit des Betons und verhindert Schwindrisse.
15 g Faser reichen für 18 kg Beton.
Am besten wird der Beton mit einem Rührwerk/Zwangsmischer gemischt.
Die Konsistenz des Betons sollte normalerweise weich und modellierbar sein, ohne am Handschuh zu kleben. Da die erste Betonschicht jedoch nur schnell aufgetragen werden soll, kann es von Vorteil sein, mit einem etwas weicheren, fast matschigen Beton zu arbeiten.
Tragen Sie etwa 1 cm Beton auf die gesamte Oberfläche der Schildkröte auf.
Wenn Sie Beton auch unter den Boden auftragen möchten, können Sie damit beginnen und darauf achten, die Figur nicht zu bewegen, wenn Sie anschließend den restlichen Beton auftragen. Unter dem Boden reicht eine Schicht Beton aus.
Nachdem Sie die erste Betonschicht auf der gesamten Figur aufgetragen haben, befeuchten Sie sie mit Wasser und decken sie mit Plastik ab. Auf diese Weise bleibt das Wasser im Beton möglichst lange erhalten und die Mineralien im Beton haben die besten Bedingungen, um zusammenzuwachsen und einen starken Beton zu bilden. Mit anderen Worten, die Gefahr von Schwindrissen wird ebenfalls verringert.
Lassen Sie den Beton mindestens bis zum nächsten Tag trocknen.
Nach 24 Stunden (oder einem Monat – Sie können weitermachen, wann es Ihnen am besten passt) ist die Schildkröte bereit für die nächste Betonschicht.
Wie bei der ersten Schicht wird der Dekorationsbeton mit 1 Liter Wasser auf 5 kg Beton gemischt. Probieren Sie, bis Sie Ihre bevorzugte Konsistenz gefunden haben. Mischen Sie nicht mehr Beton, als Sie innerhalb von 45 Minuten verwenden können. Wird der Beton zu fest, können Sie etwas zusätzliches Wasser hinzufügen und erneut rühren.
Beachten Sie, dass nur sehr wenig Wasser nötig ist, um die Konsistenz im Vergleich zum Beton zu ändern. Gießen Sie daher nicht zu viel zusätzliches Wasser hinein, während Sie experimentieren.
Bevor Sie die nächste Betonschicht auftragen, ist es wichtig, die trockene Schicht zu befeuchten. Auf diese Weise wird das Risiko verringert, dass der trockene Beton der frischen Schicht die Feuchtigkeit entzieht und Schwindrisse entstehen.
Nutzen Sie die natürlichen Kanten des Betons, wenn Sie den Rand des Schildpanzenschildes rundherum formen.
Achten Sie erneut darauf, dass überall mindestens 1 cm Schicht aufgetragen wird. An manchen Stellen werden wir später etwas entfernen, an anderen Stellen fügen wir extra Beton hinzu.
Wenn Sie etwas mehr Beton gemischt haben, als Sie innerhalb von 45 Minuten verwenden können, können Sie ihn „am Leben halten“, indem Sie etwas zusätzliches Wasser hinzufügen und erneut kneten/rühren.
Markieren Sie die Schildplatten. Hier wurden sie einfach mit dem Finger aufgemalt. Es kann von Vorteil sein, Bilder von Schildkröten zu haben, an denen Sie sich beim Entwerfen des Schildes orientieren können.
Nachdem das Schild markiert ist, werden die Platten aufgebaut. Zum Beispiel wird hier mehr Beton aufgetragen, insbesondere auf die „Mittelplatten“.
Um zu vermeiden, dass das bereits Erstellte beschädigt wird, arbeiten wir von oben nach unten. Beginnen Sie mit dem Schild und konzentrieren Sie sich erst danach auf Kopf und Beine.
Wenn die Platten modelliert sind, ist es Zeit, die Oberfläche zu bearbeiten und ‚Rillen‘ im Schild zu erzeugen.
Beim Wachsen der Schildkröte entstehen natürlich Rillen, die der Form der einzelnen Schildplatten folgen, und genau diese versuchen wir nachzuahmen.
Zum Erstellen der Rillen werden Konturwerkzeug, Bürsten mit unterschiedlicher Härte, Stahlbürste und Modellierwerkzeug verwendet.
Wenn das Schild fertig ist, ist es Zeit, sich auf Kopf und Beine zu konzentrieren. Eines der wichtigsten Details bei Skulpturen, die lebende Wesen nachahmen, sind natürlich die Augen.
Um realistisch wirkende Augen zu modellieren, nutzen wir erneut die natürlichen ‚Kanten‘, die der Beton hat.
Machen Sie eine kleine Vertiefung, wo die Augen sitzen sollen. Rollen Sie zwei gleich große Kugeln und platzieren Sie sie in den Vertiefungen. Achten Sie darauf, dass sie genau gegenüberliegen.
Rollen Sie anschließend für jedes Auge zwei Würste und legen Sie jeweils eine über das Auge und eine unter das Auge. Die Wurst über dem Auge sollte größer sein. Glätten Sie dann die Würste auf der Seite, die am weitesten vom Auge entfernt ist.
Auf diese Weise bauen Sie die Augen ‚in den Kopf‘ der Figur ein.
Anschließend ist es Zeit, die restlichen Details am Kopf, den Beinen und dem Schwanz der Schildkröte zu gestalten. Am Kopf werden Nasenlöcher und Ohren sowie Schuppen/Platten markiert, an den Beinen werden Schuppen hervorgehoben.
Hier habe ich viele kleine Schuppen gemacht, aber es können auch wenige große Schuppen oder Platten verwendet werden. Schildkröten gibt es in vielen verschiedenen Formen, suchen Sie sich ein paar Bilder und lassen Sie sich davon inspirieren.
Alles hier wurde von Hand mit Modellierwerkzeug modelliert. Die Schuppen wurden aus dem Beton geschnitten/gestochen.
Fertig!
Nachdem Sie mit dem Modellieren fertig sind, wird die Schildkröte erneut mit Wasser besprüht und mit Plastik abgedeckt.
Sie muss nun mindestens 24 Stunden trocknen, bevor sie bemalt wird. Alternativ kann sie auch mehrere Monate stehen bleiben, bis Sie wieder Zeit zum Bemalen haben. Es handelt sich also um ein Projekt, das sich flexibel an Ihre Zeit anpassen lässt, mindestens jedoch drei Tage benötigt.
Schildkröten gibt es in vielen verschiedenen Farbtönen, sodass Sie auch reichlich Gelegenheit haben, mit den Farben zu experimentieren.
Beginnen Sie damit, die Figur grundzulackieren. Hier wurde die Schildkröte mit grüner Grundfarbe gestrichen. Das hier sichtbare Grün ist grünes Naturfarbpigment, gemischt mit Colour Fix.
Die Mischung aus Colour Fix und Farbpigment ergibt eine starke Betonfarbe, die in die Oberfläche des Betons eindringt. Sie ist daher extrem strapazierfähig und blättert nicht ab.
Anschließend wird das Schild mit leichten Tupfern eines Schwamms bemalt, unter Verwendung einer Mischung aus grünem und braunem Farbpigment. Um die auf dem Bild gezeigte Farbe zu erzielen, sollte Braun und Grün etwa 50/50 gemischt werden. Die Farbe wird mit dem Schwamm getupft, sodass der grüne Farbton noch leicht durchscheint.
Anschließend ist es Zeit, die hellen Flecken auf dem Schild der Schildkröte nachzuahmen. Das Muster auf dem Schild sorgt dafür, dass die Schildkröte bestmöglich getarnt ist, wenn sie sich in Gras und Büschen versteckt, wo sie leicht zwischen Schatten und Licht verschmilzt.
Um die hellen Flecken zu malen, haben wir drei verschiedene helle Farbtöne gemischt, bestehend aus Weiß, Currygelb, Gelb PRO und etwas Braun. Beginnen Sie damit, den dunkelsten der hellen Töne in einem Muster aufzutupfen, das dem entspricht, was Sie auf den gefundenen Schildkrötenbildern sehen. Typischerweise handelt es sich um ein regelmäßiges Muster, bei dem es dennoch kleine Ausnahmen und Abweichungen gibt.
Tupfen Sie anschließend den zweithellsten und dann den hellsten Ton auf. Seien Sie besonders vorsichtig mit dem hellsten Ton.
Anschließend können Sie Ihre ursprüngliche braun/grüne Mischung sowie eine etwas dunklere Version davon, der Sie etwas Schwarz hinzugefügt haben, verwenden, um die Ränder der hellen Flecken zu bearbeiten und etwas Variation im dunklen Teil des Schildes zu erzeugen. Auch hier wird der Schwamm verwendet, um die Farbe aufzutupfen.
Sowohl die hellen als auch die dunklen Nuancen werden unterwegs auch auf den Beinen, dem Kopf und dem Schwanz der Schildkröte verwendet. Auch hier wird mit dem Schwamm gearbeitet, da wir nur die äußeren Bereiche bemalen und das Innere dunkel halten möchten.
Mit sehr leichtem Handaufdruck erhält das Schild schließlich einen Durchgang „Drybrush“ mit einem der hellen Farbtöne. Dies dient dazu, die Rillen vorsichtig zu betonen.
Die Augen der Schildkröte wurden mit schwarzem Farbpigment gemischt mit Colour Fix bemalt, und mit einem kleinen weißen Punkt, um es einfach zu halten.
Abschließend erhielt die gesamte Schildkröte eine Schicht klaren Colour Fix, um ihr einen leichten Glanz zu verleihen.
Wenn die Schildkröte draußen steht, werden Wind und Wetter ihr die letzte Patina verleihen, die das i-Tüpfelchen setzt.
Die Schildkröte soll den Garten zu Hause schmücken, und wetten, dass sie auch als Spielgerät für die kleinsten Besucher des Gartens dienen wird. :-)
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